Samstag, 22. Oktober 2016

Hans-Peter Feldmanns Laden 1975-2015 im Lenbachhaus München



Ein richtiger Laden im Museum als Ausstellungsobjekt?

Jawohl!
Überrascht war ich, als ich das Lenbachhaus in München besuchte und im Anschluss an den "Joseph Beuys" Raum, Hans Peter Feldmanns Laden begegnete. Am Anfang dachte ich mir, dass es anscheinend einen weiteren Museumsshop in der zweiten Etage gibt. Aber dann bemerkte ich, dass man darin nichts kaufen konnte und der Laden von einem Ausstellungstext begleitet ist.

Ist das wahrscheinlich die Zukunft unsere Shopping-Kultur? Alles wird im Museum enden.

Ich empfand dieses Konzept als reizvoll, denn meiner Meinung nach, wird auf diese Art und Weise Kunst und Einkaufskultur zusammen gebracht und das Einkaufen selbst im Ausstellungsbereich als Museumsstück klar porträtiert.

Hans-Peter Feldmann aus Düsseldorf ist bekannt als Konzeptkünstler und leidenschaftlicher Sammler, welcher 2010 bereits mit dem achten "Hugo Boss" Preis ausgezeichnet wurde. Den Geschenke- und Souvenirladen hatte er in der Altstadt von Düsseldorf betrieben, um den Lebensunterhalt für seine Familie zu verdienen. Seine Liebe für die Kunst konnte er erst in seinem Laden entwickeln.
Er stellte verschiedenen Künstlern sein Schaufenster zur Verfügung und verkaufte Sammelartikel, die auch von Kuratoren gekauft wurden. Den Laden selbst verkaufte er jedoch nicht, sondern verlieh ihn lediglich an das Museum.

Seine Kunst gilt als rätselhaft, weil er das Alltägliche in die Betrachtung einbezieht und es damit in eine andere Sphäre rückt.
Der Laden wird zum einen als Ort der Künstlerwelt und zum anderen als Kommentar auf den Konsum und den Stereotyp von nutzlosen Geschenke und Dinge interpretiert.
So sagt der Künstler selber über sein Werk:

"Viele Läden sind Museen und Museen können Läden sein."

 

 
©Art and Fashion 2016

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A real shop in the museum as an exhibition object?

Yup!
I was surprised when I visited the Lenbachhaus in Munich and met Hans Peter Feldmann's shop following the "Joseph Beuys" room. At first I thought there was another museum shop on the second floor. But then I noticed that you could buy nothing  and the shop is accompanied by an exhibition text.Is this probably the future of our shopping culture? Everything will end in the museum.
I felt this concept as attractive, because in my opinion, art and shopping culture are brought together in this way... and shopping is clearly portrayed as a museum piece even in the exhibition area.

Hans-Peter Feldmann from Düsseldorf is well-known as a concept artist and a passionate collector. The gift and souvenir shop he had operated in the old town of Düsseldorf to earn the livelihood for his family. He could only develop his love for art in his shop.
He provided various artists in his shop window and sold items which were also purchased by curators. He did not sell the shop himself, but merely gave it to the museum.His art is considered enigmatic, because he moves the everyday object into a different sphere.On the one hand, the shop is interpreted as a place of the artist world and on the other hand as a commentary on the consumption and the stereotypes of useless gifts and things.
Thus the artist himself says of his work:

"Many stores are museums and museums can be shops."

  


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